Whisky-Tastings: Warum sind die Teilnehmerzahlen überhaupt begrenzt?

In den vergangenen Wochen haben wir einen wahren Run auf unsere Online-Whisky-Tastings erlebt. Kamen die Teilnehmer*innen anfangs ausschließlich aus Gelsenkirchen-Buer und Umgebung, freuen wir nun bei jeder Veranstaltung über neue Gesichter aus allen Teilen Deutschlands. Natürlich trägt die aktuelle Corona-Situation dazu bei, dass viele Veranstaltungen ins Netz verlagert und entsprechend nachgefragt werden.

Selbstredend freuen wir uns über so viele Menschen, mit denen wir gemeinsam unser Lieblingsgetränk verkosten können. Für uns Tasting am 20. März haben wir nun erstmals mehr als die sonst maximal möglichen 15 Anmeldungen erhalten – und stocken auf 30 Teilnehmer*innen auf.

Whisky-Tastings im Internet: So kalkulieren wir

Doch warum sind unsere Teilnehmerplätze überhaupt begrenzt? Das liegt an der Kalkulation unserer Tastings. So fasst eine Whisky-Flasche in der Regel 70 cl. Wir arbeiten mit 4-cl-Proben, was bedeutet, dass wir pro Flasche 17 Proben abfüllen können – also für 15 Teilnehmer plus zwei für uns als Referenten.

Wenn dann erst kurz vor der jeweiligen Verkostung die Anzahl von 15 Teilnehmern erreicht ist, macht es keinen Sinn mehr, für zwei bis drei weitere Anmeldungen noch einmal dieselbe Menge an Whisky einzukaufen. Für unser Tasting am 20. März haben wir aber noch genug Zeit, um die Veranstaltung auch mit mehreren Teilnehmern zu planen und uns mit Whisky einzudecken.

Wie werden wir diese Flasche Schenley OFC 8 los?

Kürzlich bekam Stephan unangekündigten Besuch: Eine Dame brachte ihm eine Flasche Whisky vorbei, die ihr verstorbener Mann jahrelang in Besitz hatte. Sie hatte zuvor in der WAZ über unser Online-Tasting am 27. Juni gelesen. Stolz übergab sie Stephan einen Schenley OFC 8, einen Blend, den es so gar nicht mehr zu kaufen gibt.

Die gut erhaltene Flasche steht inzwischen bei Stephan im Regal und wartet auf einen neuen Besitzer.


Die Bitte der Frau: Wir sollen die Whisky-Flasche zu Geld machen. Kurz gegoogelt, war klar, dass es sich um eine Rarität handelt. Die Flasche sei nach Angaben der Dame mehr als 30 Jahre alt. Preisspanne: ab 100 Euro aufwärts.

Whisky aus Kanada: Schenley Industries war einst riesengroß

Was wir inzwischen herausgefunden haben: Schenley wurde bereits 1987 an Guinness verkauft. Zwischenzeitlich war das Unternehmen der größte Spirituosenhersteller in den USA. Übrigens hat der Konzern auch in Schottland Spuren hinterlassen: An der Speyside baute eine Tochterfirma 1958 die Destillerie Tormore, die bis heute aktiv ist. Bei der uns vorliegenden Flasche handelt es sich allerdings um einen Blend aus Kanada. Schenley OFC (für „Original Fine Canadian“) war 1955 erstmals im Handel erhältlich.

Soweit die Kurzfassung. Die Flasche wurde demnach ordentlich gelagert und nie aus der gut erhaltenen Umverpackung genommen. Lediglich am Zustand des Deckels lässt sich das Alter der Buddel erkennen.

Der Deckel der „Schenley OFC 8“-Verpackung.

Warum wir die Flasche nicht selbst kaufen

Zuerst haben wir kurz überlegt, die Flasche selbst zu kaufen und in einem unserer nächsten Tastings mit euch zu verkosten. Doch unser Leitbild „Wege zum Whisky“ wird dem nicht gerecht. Wir möchten mit euch nur über Brennereien sprechen, die wir auf unzähligen Reisen auch wirklich selbst besichtigt haben.

Wer also Interesse an einem edlen Tropfen hat – oder weitere Informationen über diese in Deutschland recht unbekannte Brennerei hat – darf sich gerne bei uns melden.

Schottische Brennereien dürfen Besucherzentren bald wieder öffnen

Die schottische Regierung hat angekündigt, dass sich Gaststätten, aber auch Besucherzentren von schottischen Destillerien, auf eine Wiederöffnung zum 15. Juli vorbereiten sollen. Das meldet das renommierte Fachportal whiskyexperts.

Glenfiddich und Co.: Besucher mussten seit Mitte März draußen bleiben

Die Besucherzentren der Brennereien waren wegen der Corona-Krise monatelang geschlossen gewesen, Glenfiddich etwa seit Mitte März.

Bis dahin gilt: Wer die Brennereien und ihre Geschichte kennen lernen will, ist bei unseren Online-Tastings genau richtig. Das nächste findet am 27. Juni statt. Es gibt nur noch wenige Restplätze….

Flasche leer.

Manchmal überkommt mich besondere Wehmut, wenn eine Whiskyflasche leer ist. Bei unabhängigen Abfüllungen ist das so, die es nur in kleiner Stückzahl gibt und die man so nicht nochmal bekommt. Oder bei leckeren älteren Original-Abfüllungen, die auch längst vom Markt sind.

Glenlivet Nadurra: Dieser Whisky war ein Flughafen-Kauf

Dieser Glenlivet Nadurra war ein Flughafen-Kauf, woran mich die Tatsache erinnert, dass es sich um eine Liter-Flasche handelt – typisch für den „Travel Retail“. 16 Jahre alt, erstbefüllte amerikanische Eiche, schon vor sieben Jahren in die Flasche gefüllt. Tolle Vanille-Aromatik! Jetzt isser leer- schade!

Online-Tasting am 27. Juni

Zum Glück sind aber noch genug andere volle Flaschen da, die es zu probieren gilt- zum Beispiel bei unserem nächsten Online-Tasting zum Thema Glasgow und Umgebung. Schon angemeldet?